Transvulcania Ultramarathon

Es war ein Rennen, das alles abverlangte – physisch, mental und emotional. Tanja Steffens vom Marathon-Club Eschweiler hat sich beim diesjährigen Transvulcania Ultramarathon auf der kanarischen Insel La Palma einer Extremsituation gestellt, die sie selbst als „Hölle und geil zugleich“ beschreibt.
51 Kilometer, über 4200 Höhenmeter – und das unter Wetterbedingungen, wie sie selbst erfahrene Ultraläufer nur selten erleben: Sturm, Dauerregen, Hagel, Nebel, Temperaturen im einstelligen Bereich. Die Sicht: gleich Null. Zahlreiche Teilnehmer mussten unterkühlt abtransportiert werden. Auch für Tanja endete der Lauf nicht im Ziel, sondern im sogenannten „Überlebensmodus“ – ihr Körper reagierte nicht mehr, das Zittern ließ sich nicht kontrollieren, das Öffnen von Energieriegeln war schlichtweg nicht mehr möglich. Der Abbruch war unvermeidlich.
„Ich kann es immer noch nicht glauben“, schreibt sie im Rückblick. „Der absolute Wahnsinn – unbeschreiblich!“ Was bleibt, ist der Stolz auf die eigene Leistung, trotz aller Widrigkeiten überhaupt gestartet zu sein. Denn noch kurz vor dem Rennen war ihr Start aufgrund einer Verletzung völlig ungewiss. „Ich dachte mir: Du bist da, du hast bezahlt – du läufst einfach los und schaust, was passiert.“
Was folgte, war ein Ringen mit den Naturgewalten, ein Schweigen unter den Athleten, bei dem jeder nur noch mit sich selbst kämpfte – um Fortschritt, um Sicherheit, um Durchhalten. Es war weniger ein Rennen als ein Überlebenskampf in den Höhenlagen der Vulkaninsel.
Der Marathon-Club Eschweiler ist stolz auf seine Athletin, die einmal mehr gezeigt hat, dass Laufen nicht nur ein Sport ist – sondern eine Lebenseinstellung. Die Erfahrung beim Transvulcania hat Tanja Steffens nicht nur an ihre Grenzen geführt, sondern diese auch neu definiert.

